Rotfunk

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Warum brauchen wir Freifunk?

Heute hat fast jeder Internet auf dem Handy - wozu braucht es dann Freifunk?

Ausgrenzung - ist es wirklich so, dass jeder Internetzugang hat?

Wir sind der Ansicht, der Zugang zu freier Information ist ein Grundrecht für jeden Menschen, wie der Zugang zu Wasser oder medizinischer Versorgung. Niemand darf ausgegrenzt werden, sich im Internet informieren und die angebotenen Dienste nutzen zu können. Egal aus welchem Grund.

Effizienz und Kosten

Fast jeder Haushalt bezahlt 30-60 € pro Monat für einen Internetzugang und / oder Telefon. Die allermeisten Menschen nutzen die DSL-Leitung aber nicht annährend aus, dennoch traut sich niemand mehr, das WLAN freizugeben für alle Nachbarn wegen der Störerhaftung (die eine sehr deutsche und abstoßende Spezialität ist).

Das geht besser! Wir bieten eine Lösung, mit der niemand mehr Angst haben muss vor der Störerhaftung und Abmahnungen. Jeder kann sein WLAN wieder frei geben, wie das in vielen anderen Ländern ganz normal ist.

Und es muss nicht in jeder Wohnung ein DSL-Anschluss bezahlt werden, es genügt für 5-10 Benutzer einen DSL-Anschluss zu haben. Die Reichweite ist kein Problem, die können wir mit unseren Routern erhöhen.

Katastrophenvorsorge

Wir sind es sehr gewohnt, dass unsere Internetzugänge, Handys, der Strom und die sonstige Infrastruktur einfach funktioniert. Wer jedoch bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 mit den Helfern gesprochen hat - oder mit THW-Hilfskräften bei jeder anderen Katastrophe - dem ist klar, dass das eine sehr trügerische Sicherheit ist.

Freifunk ist eine von vielen Möglichkeiten, im Notfall schnell wieder funktionierende Infrastruktur bereit zu stellen, über Richtfunkstrecken und vernetzte Accesspoints auch im Ernstfall wichtige Punkte der Stadt mit WLAN und damit mit dem Zugang zu Informationen, Telefonie und Notrufmöglichkeiten zu versorgen.

Anonymität

Es gibt in Bamberg viele Menschen, die in ihrem Herkunftsland verfolgt werden und wo es wichtig sein kann, von so mächtigen Überwachungsstaaten wie China, Iran oder Russland nicht leicht beobachtet werden zu können. Freifunk bietet einen gewissen Schutz, wobei sich echte Anonymität im Internet eher schwer sicher stellen lässt. Aber wer keine andere Wahl hat als das Internet zu benutzen um mit Angehörigen zu telefonieren oder zu schreiben kann über das Freifunk-Netzwerk verhindern, dass der eigene Internetzugang erkannt wird und damit der Wohnort zugeordnet werden kann.

Wir haben die Expertise, diese Infrastruktur bereit zu stellen und halten es für unsere Verantwortung, Menschen die hierher flüchten mussten diese Möglichkeiten anzubieten. Aber in Zeiten, in denen Krankenversicherungen Daten über alle Versicherten sammeln, jede Website ausführliche Daten über die Besucher speichert um sie an Werbenetzwerke zu verkaufen und die Handys genutzt werden können um sehr detaillierte Verhaltensprofile von jedem Bürger zu erstellen gibt es auch für viele Bamberger Momente, bei denen man besser nicht beobachtet werden möchte. Vielleicht weil der Arbeitgeber noch nicht von einer schweren Krankheit oder einer Schwangerschaft erfahren soll, vielleicht aus anderen Gründen.

Das Recht auf Informationelle Selbstbestimmung gilt für uns alle - auch wenn es oft nicht mehr allzu ernst genommen wird.